Expeditionen zum Nordpol
am Samstag, den 7. März 2015
im SEEFORUM, Rottach-Egern
Filme, Diavorträge und Podiumsdiskussion
Ehrgeiziges Ziel: Zum Nordpol
Der Münchner Arzt, Höhenforscher, Bergsteiger und oftmalige Himalaya-Expeditionsleiter Prof. Dr. med. Karl Maria Herrligkoffer (1916 – 1991) plante jahrelang für seine Arktis- und Antarktis-Expeditionsvorhaben. Es sind jedoch nicht alle der insgesamt vier Herrligkoffer-Expeditionen erfolgreich verlaufen.
Eine Veranstaltung in Rottach-Egern versucht dies aufzuklären. Verschiedene Themen, wie Historie/Archiv und aktuell der Klimafrage, werden mit Vorträgen, Diashows und Diskussionen mit Zeitzeugen beleuchtet.
Die Südpol-Expedition 1957 scheiterte bereits in den ersten Tagen an Flugtransport- und Wetterereignissen. Bei seinem Nordpol-Vorhaben dagegen schrieb K. M. Herrligkoffer:
… noch am 10. Juli 1966 hatte unser Dreistufenplan für die »Erste Deutsche Nordpol-Expedition« volle Gültigkeit: er zerfiel in die Unternehmungen Peary-Land 1966 und 1967, wo Hauptziel war, für die Polfahrt im März 1968 einen geeigneten Stützpunkt mit Landepiste an der Nordküste Grönlands ausfindig zu machen …"
Von vier Herrligkoffer-Arktis-Expeditionen gelten heute jedoch nur zwei als erfolgreich. Die erste »Deutsche Grönland-Expedition 1966« mit insgesamt zehn Teilnehmern startete vom Basislager Dammen am Ende des Alpefjords, das Hochlager wurde auf 1.840 m Höhe auf dem Roslingletscher errichtet. Dank guter Wetterbedingungen konnten dann vier Zweier-Seilschaften in den Staunings-Alpen um den Duart-, Roslin- und Spørregletscher 34 Berggipfel erstbesteigen, sie vermessen und beschreiben.
Breslauer Tinde
Der »Ost-Grönland-Expedition 1974« mit sieben Teilnehmern dagegen war kein Glück beschieden: sie scheiterte mit der Bruchlandung des georderten Flugzeugs. Technische, aber auch politische Probleme führten 1977 zum Abbruch einer Expedition in die Watkins-Berge; dieses Hochgebirge im heutigen Nordost-Grönland-Nationalpark ist menschenleer: die nächstgelegene Siedlung Ittoqqortoormiit war 150 Kilometer entfernt. Im Ausweichziel Staunings-Alpen wurden dann sieben Berge erstbestiegen, kartiert und benannt.